Im Jahr 2024 hat die Zahl der Ertrinkungsopfer in Deutschland besorgniserregend zugenommen. Bereits mehr als 250 Menschen sind in den ersten sieben Monaten des Jahres in deutschen Gewässern ertrunken – 35 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Besonders gefährlich bleiben Flüsse und Seen, aber auch die Nord- und Ostsee fordern vermehrt Opfer. Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig es ist, die Gefahren im Wasser nicht zu unterschätzen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Eine der grundlegendsten Maßnahmen ist jedoch oft unterschätzt: das Schwimmen zu lernen.
Flüsse und Seen: Hauptgefahrenquellen
Die meisten Ertrinkungsfälle ereignen sich in Flüssen und Seen, die zusammen zwei Drittel der Gesamtzahl ausmachen. In Flüssen ist die Zahl der Todesfälle zum dritten Mal in Folge gestiegen – 92 Menschen verloren hier in diesem Jahr ihr Leben, verglichen mit 77 im Vorjahr. Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bergen fließende Gewässer besonders hohe Risiken, die oft unterschätzt werden. Starke Strömungen, niedrige Wassertemperaturen und Bootsverkehr können selbst erfahrene Schwimmer in Lebensgefahr bringen. DLRG-Präsidentin Ute Vogt warnt: „Menschen sollten sich dieser Gefahr bewusst sein und das Schwimmen in Flüssen vermeiden.“
Die Bedeutung des Schwimmenlernens
Angesichts der steigenden Ertrinkungszahlen wird die Bedeutung des Schwimmenlernens deutlicher denn je. Nach Angaben der DLRG sind rund 20 Prozent der Grundschulkinder in Deutschland Nichtschwimmer, und fast 60 Prozent sind unsicher im Wasser. Dies ist alarmierend, denn Schwimmen zu können ist eine essenzielle Fähigkeit, um sich selbst und andere in Gefahrensituationen schützen zu können. Schulen, Eltern und Kommunen sind daher gefordert, sicherzustellen, dass Kinder frühzeitig schwimmen lernen und regelmäßig üben. Auch Erwachsene, die unsicher im Wasser sind, sollten entsprechende Kurse in Anspruch nehmen, um ihre Fähigkeiten zu verbessern.
Anstieg der Todesfälle in der Nord- und Ostsee
Auch in den deutschen Meeren kam es in diesem Jahr zu mehr tödlichen Badeunfällen. 13 Menschen ertranken in der Nord- und Ostsee, im Vergleich zu neun im Vorjahreszeitraum. Oft ereigneten sich die Unfälle bei Boots- und Wassersportaktivitäten oder beim Schwimmen in den frühen Morgenstunden und späten Abendstunden, wenn die Badestellen nicht mehr beaufsichtigt sind. Die DLRG betont die Wichtigkeit von überwachten Badestellen, da dort die Zahl der tödlichen Unfälle deutlich geringer ist.
Ältere Menschen und gesundheitliche Risiken
Ein signifikanter Anteil der Ertrunkenen war älter als 70 Jahre – 64 Menschen in dieser Altersgruppe kamen ums Leben. Weitere 60 Personen waren zwischen 50 und 70 Jahre alt. Bei vielen dieser Fälle spielten gesundheitliche Vorerkrankungen eine entscheidende Rolle. Ältere Menschen sollten daher besonders vorsichtig sein und ärztlichen Rat einholen, bevor sie schwimmen gehen, insbesondere in unbeaufsichtigten Gewässern.
Wassersport und Freizeitaktivitäten: Unterschätzte Risiken
Wassersportarten wie Stand-Up-Paddling, Kitesurfen und Bootfahren bergen ebenfalls erhebliche Risiken. Bis Ende Juli verzeichnete die DLRG bereits 20 tödliche Unfälle bei diesen Aktivitäten – genauso viele wie im gesamten Vorjahr. Ein gemeinsamer Faktor bei vielen dieser Unfälle war das Fehlen von Schwimmwesten, die in Notfällen lebensrettend sein können. Ute Vogt betont: „Leider denken viele Menschen zu wenig über ihre eigene Sicherheit nach, treffen keine Vorkehrungen und überschätzen ihr Können.“
Klimawandel und dessen Auswirkungen
Zusätzlich trägt der Klimawandel zur steigenden Zahl der Ertrinkungsfälle bei. Extremwetterereignisse wie Hochwasser sorgen für unvorhersehbare Strömungen und gefährliche Bedingungen in sonst sicheren Gewässern. Diese Entwicklungen machen es noch dringlicher, die Risiken im Wasser ernst zu nehmen und präventiv zu handeln.
Fazit: Schwimmen lernen und Vorsicht walten lassen
Die steigende Zahl der Ertrinkungsfälle in Deutschland ist ein ernstes Warnsignal. Schwimmen zu lernen ist eine grundlegende Fähigkeit, die Leben retten kann. Ob beim Schwimmen in Flüssen, Seen oder im Meer, oder bei Wassersportaktivitäten – Vorsicht und Rücksicht auf die eigene Gesundheit können Leben retten. Die DLRG appelliert an alle, sich der Risiken bewusst zu sein, ihre Schwimmfähigkeiten zu verbessern und verantwortungsvoll mit den eigenen Fähigkeiten umzugehen. In einer Zeit, in der Klimaveränderungen die Bedingungen in unseren Gewässern weiter unberechenbar machen, ist dies wichtiger denn je.
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